Psychotherapie bei Kindern


  • Was ist eigentlich Psychotherapie?
  • Warum sollte ich zum Therapeuten? Woran merke ich das?
  • Was macht man in einer Psychotherapie? Muss ich da nur arbeiten wie in der Schule?
  • Bin ich dabei allein mit dem Therapeuten?
  • Ich kenne aber niemanden sonst, der zur Therapie muss. Mir ist das peinlich...

Was ist eigentlich Psychotherapie?

Psychotherapie bedeutet Behandlung psychischer Störungen. Störungen sind etwas Ähnliches wie Erkrankungen, bei denen man ja auch zur Behandlung zum Kinderarzt oder Hausarzt geht, damit es einem bald besser geht. 
Ein Psychotherapeut nimmt aber keine körperlichen Untersuchungen vor, sondern spricht mit dir und deinen Eltern über Probleme. Das können Probleme sein, die es zuhause gibt oder in der Schule oder auch im Freundeskreis gibt und für deren Lösung du vielleicht etwas Hilfe gebrauchen könntest. 

Warum sollte ich zum Therapeuten? Und woran merke ich das?

Eine Therapie kann aus vielen verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Z.B. kommen Kinder zu mir, die...

  • oft sehr traurig sind 
  • oft sehr wütend werden
  • oft Angst haben, die sie stört oder behindert (z.B. vor Prüfungen, anderen Menschen, bestimmten Tieren oder Situationen)
  • Sorgen wegen schlechter (werdenden) Schulleistungen haben
  • etwas Schlimmes erlebt haben 
  • oft Streit mit Eltern, Lehrern, Mitschülern oder Freunden haben
  • von anderen Kindern geärgert, beleidigt, bedroht oder körperlich angegriffen werden
  • das Gefühl haben, dass es ihnen einfach nicht gut geht und es von selbst nicht wieder besser wird


Das alles sind mögliche Gründe zu einem Therapeuten zu gehen. Es kann aber sein, dass bei Dir ganz andere Gründe zutreffen, mit denen du aber selbstverständlich auch zu mir kommen darfst. 



Was macht man in einer Psychotherapie? 

Muss ich da arbeiten wie in der Schule?

Ein Termin bei einem Psychotherapeuten dauert in der Regel 50 min, also etwa so lange wie eine Schulstunde. Und ja, auch in einer Psychotherapie wird "gearbeitet",  aber das heißt in der Psychotherapie etwas anderes als in der Schule, zumal es ja auch keine Noten gibt. Dazu gehört zum Beispiel sich über Probleme, aber auch über Stärken und Fähigkeiten zu unterhalten, Rollenspiele zu spielen oder zu planen wie neu erworbene Fähigkeiten im Alltag angewandt werden können. Neben der "Arbeit" gibt es aber auch in jeder Sitzung Zeit, die von dir gestaltet werden darf, denn Therapie soll auch Spaß machen!

Bin ich dabei allein mit dem Therapeuten? 

Das kommt darauf an. In vielen Fällen gibt es vor allem Einzeltermine, bei denen du mit dem Therapeuten allein bist. Denn meist ist es ja einfacher zu einer Person Vertrauen aufzubauen und dann auch schwierige Themen anzusprechen als zu Mehreren. Manchmal aber können auch Gruppen sinnvoll sein, z.B. wenn deine Probleme mehr im Umgang mit Gleichaltrigen auftauchen. Welche Termine wir wann mit dir machen entscheiden wir aber in jedem Fall zusammen!

Ich kenne aber niemanden sonst, der zur Therapie muss. Mir ist das peinlich...

Das kann ich mir vorstellen...Das geht vielen Kindern anfangs so. Und gerade deshalb weißt du vielleicht auch nicht, dass andere Kinder aus deiner Klasse, Schule, dem Verein oder deiner Nachbarschaft auch in Therapie sind. 
Wichtig dabei ist auch, dass du weißt, dass es Therapeuten verboten ist, jemandem außer deinen Eltern etwas über dich und deine Probleme zu erzählen. Es erfährt also niemand, worum es geht und dass du überhaupt zu Terminen kommst.